Webtracking bedeutet ganz allgemein, die Beobachtung der Bewegungen eines Nutzers im Internet.
Es gibt verschiedene Techniken, die immer weiter entwickelt werden.
Im Netz wird jede Bewegung beobachtet!
Tracking ist eine Basistechnologie des Netzes.
Nahezu jeder Seitenaufruf wird von Werbedienstleistern mitgeschnitten und weiter verarbeitet.
Aus diesen Informationen werden individuelle Profile oder statistische Modelle erstellt.
Dadurch ist es ermöglicht, dass den Nutzern auf sie zugeschnittene Werbeangebote angezeigt werden.
Auch die Nutzung von Apps auf Mobilgeräten wird ausgewertet.
Welche Webseiten Sie anschauen, welche Produkte Sie kaufen, welche Apps Sie nutzen,
Doch wie funktioniert das Webtracking?
Was dürfen die Anbieter und wie können Nutzer sich schützen?
Cookies
Eine klassische Technik ist das Abspeichern eines sogenannten Cookies im Browser beim Aufruf einer Website.
Eine solche Datei enthält unter anderem eine Nummer, die den Besucher der Website identifiziert.
Diese Nummer kann der Anbieter bei späteren Besuchen auslesen und so die Besucher wiedererkennen.
Cookies ermöglichen es zum Beispiel Webshops, sich die vom Nutzer ausgewählten Produkte im Online-Warenkorb zu merken.
Was genau Cookies sind, können Sie in meinem entsprechenden Blog-Beitrag nachlesen.
IP-Adressen zur Standort-Erkennung
Neben Cookies wird nicht selten die IP-Adresse in Analysen einbezogen.
Erst sie ermöglicht es, eine aufgerufene Internetseite an den Anfragenden zu übermitteln.
Da IP-Adressen in der Regel nicht fest vergeben werden und mehrere Nutzer denselben Internetanschluss verwenden können, ist sie nur eine ungenaue Möglichkeit, Anfragen und Seitenaufrufe zuzuordnen.
Genutzt wird sie vor allem dazu, um den Standort des Computers näher zu bestimmen, da bestimmte Gruppen von IP-Adressen typischerweise denselben geographischen Regionen zugeordnet sind.
Man kann also feststellen, ob ein Nutzer in Deutschland oder in den USA sitzt oder manchmal sogar noch genauer ob in Hamburg oder in Berlin.
Fingerprinting und weitere Webtracking-Methoden
Neben den hier erläuterten Möglichkeiten gibt es zahlreiche weitere Techniken, mit denen sich die Bewegungen von Nutzern im Internet verfolgen lassen.
Ein Beispiel ist das sogenannte Fingerprinting.
Dabei werden möglichst viele verschiedene Informationen über die Konfiguration von Geräten und Browsern zusammengetragen, zum Beispiel das verwendete Betriebssystem, die Bildschirmauflösung oder installierte Schriftarten.

All diese Merkmale sind zwar für sich genommen nicht besonders aussagekräftig, ergeben in Kombination jedoch einen digitalen Fingerabdruck mit hoher Genauigkeit.
Diese Technik wird zunehmend weiterentwickelt und mit anderen Methoden kombiniert.
App-Tracking
Ein weiterer Anwendungsbereich von Webtracking-Technologien liegt in der Auswertung, welche Apps auf Smartphone und Tablet genutzt sind.
Um Werbung in mobilen Apps zielgerichtet zu schalten, müssen Informationen über die Nutzer bekannt sein.
Um die s zu unterstützen, bieten Apples mobiles Betriebssystem iOS und Google mit Android entsprechende Funktionen zur Identifikation der Nutzer beziehungsweise des Geräts an.
So ist es bei Smartphone-Apps möglich, Nutzer applikationsübergreifend wieder zuerkennen und ihnen entsprechend dem entstandenen Profil Werbung anzuzeigen.
Zudem verlangen Apps bei der Installation nicht selten, auf zahlreiche im Telefon verfügbare Informationen zugreifen zu dürfen, beispielsweise auf Standortdaten.
Teilweise sind die Berechtigungen für bestimmte Funktionen zwingend nötig oder machen die Verwendung bequemer.
Fordern Apps jedoch Zugriff auf Daten und Funktionen an, die für sie nicht erforderlich sind, liegt der Verdacht nahe, dass die Anbieter die erhaltenen Daten vermarkten wollen.
Deshalb immer genau schauen, welche Berechtigungen freigegeben werden.
Wozu dient Webtracking?
Die Möglichkeiten, solche durch Tracking gewonnenen Daten auszuwerten, sind vielfältig.
So kann man aus dem Surfverhalten Wahrscheinlichkeitsaussagen über die Hobbys und Interessen der Nutzer ableiten.
Man spricht von Korrelationen.
Hat man eine hinreichend große und aussagekräftige Datenbasis zur Verfügung, ist die Treffsicherheit sehr gut.
Besonders die Datenbestände von sozialen Netzwerken eignen sich für solche Korrelationsanalysen, weil die Nutzer hier viele Angaben freiwillig und aus Eigeninteresse hinterlegen.
Neben den Kaufgewohnheiten und ‑interessen kommt eine Vielzahl weiterer Fragestellungen in Betracht.
So wird aus dem Surfverhalten recht leicht auf das Alter und Geschlecht geschlossen.
Es existieren Analysen, die Rückschlüsse auf die sexuellen Präferenzen zulassen oder auf die Frage, ob eine Frau schwanger ist oder nicht.
Der Phantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Zielgerichtete Werbung

Die so gewonnen Erkenntnisse lassen sich nutzen, um zielgruppenspezifisch Werbung zu schalten – im Fachjargon heißt das Targeted Advertising.
Der Werbetreibende kann sich dann aus einer Liste von Eigenschaften diejenigen aussuchen, die er gezielt bewerben will.
Über das genaue Ausmaß der bei den verschiedenen Anbietern erstellten Profile ist allerdings wenig bekannt.
Personenbezug erforderlich
Der Begriff der personenbezogenen Daten umfasst seiner Definition nach solche Informationen, die direkt oder mit nicht allzu großem Aufwand einen Rückschluss auf eine Person zulassen.
Er ist damit zentral für die Anwendung des Datenschutzrechts, dessen Ziel es ist, die Persönlichkeit jedes Einzelnen zu schützen.
Sobald eine Information nicht mehr auf eine Person zurückführbar ist, endet der Schutz des Datenschutzrechts.
Neben klar personenbezogenen Daten gibt es auch immer Grenzfälle. Ob zum Beispiel eine IP-Adresse personenbezogen ist, war lange umstritten.
Der Bundesgerichtshof hat das mittlerweile bejaht.
Folglich erfasst das Datenschutzrecht IP-Adressen, sodass Anbieter diese nicht einfach nach Belieben verwenden dürfen.
Wie kann man sich schützen?
Trotz der verschiedenen Gesetze, mit denen die Daten der Nutzer geschützt sind, ist damit kein umfassender Schutz garantiert.
Zum einen rennt das Recht den technischen Entwicklungen hinterher.
Zum anderen halten sich verschiedene Anbieter bewusst oder unbewusst nicht an die Vorgaben.
Wer seine Daten aktiv schützen will, dem stehen vor allem verschiedene technische Mittel zur Verfügung.
Webtracking-Blocker für den Browser
Browsererweiterungen zum Schutz vor Tracking sind recht weit verbreitet. Spezielle Blocker ermöglichen es, das Tracking im Browser mehr oder weniger weitgehend zu unterbinden.
Einige haben genau das zum Ziel, andere sollen primär aufdringliche Werbung oder bestimmte Programmcodes auf Webseiten stoppen und sorgen als Nebeneffekt für verringertes Tracking.
Da Erweiterungen ihrerseits meist sehr umfassenden Zugriff auf Daten wie den Browserverlauf erhalten, sollte man sie jedoch nicht blind installieren, sondern sich zunächst über den jeweiligen Anbieter oder Entwickler informieren.
„Do Not Track“-Einstellung
Die Browser Firefox, Chrome, Safari, Opera und Microsoft Edge unterstützen mittlerweile das “Do Not Track” System (DNT).
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine technische Spezifikation, durch die Verbraucher selbst entscheiden kann, ob er getrackt wird oder nicht.
Ein Webdienst kann dann darauf Rücksicht nehmen – muss es aber nicht.
Noch hat sich keine Einigkeit ergeben, was genau mit „Tracking“ gemeint ist. Anbieter wie Yahoo und Google ignorieren das Signal ganz.
Wenn man die „Do not track“-Funktion in seinem Browser aktiviert, heißt das demzufolge nicht, dass gar kein Tracking stattfindet.
Trotzdem ist es ratsam, die Funktion in seinem Browser zu aktivieren. Zum einen nehmen andere Anbieter darauf Rücksicht, und zum anderen argumentieren die Gegner des Standards gerade damit, dass nicht viele Nutzer davon Gebrauch machten.
Der Politik ist es bisher nicht gelungen, dem immer schwerer zu durchschauenden Tracking wirksame, vertrauenswürdige Kontroll- und Transparenzmechanismen entgegenzusetzen.
Mit technischen Mitteln kann an vielen Stellen Einfluss darauf genommen werden, ob und von wem ihr Verhalten beobachtet wird.
Das Spektrum reicht von einfachen Einstellungen und Zusatzprogrammen, die auch für Normalnutzer geeignet sind bis hin zu zahlreichen Optionen für Profis.
Also lassen Sie sich gut beraten.
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KURWA_BOBER
Smart Communications