In einer so „digitalen“ Welt wie heute ist es nicht einfach, sich in Datensparsamkeit zu üben.
Aktuelle Beispiele wie das Online-Anmelden zur Impfung von einem Personenkreis, welcher bis dahin online wenig bzw. gar nicht in Erscheinung getreten ist, wirken diesem dann zusätzlich entgegen.
Jeder sollte Überlegen, was er preisgibt.
Dieses dient nicht nur der Datensparsamkeit, sondern auch dem Schutz der Persönlichkeit.
Denn Daten, die Sie weitergeben, können in einem anderen Kontext gegen Ihren Willen verarbeitet und mit weiteren Daten verknüpft werden.
Das gleiche gilt für Daten, die Sie über andere Personen veröffentlichen.
Zum Beispiel können im Internet veröffentlichte Fotos später auch von Dritten wie Arbeitgebern, Vermietern oder Versicherungen eingesehen werden.
Daher ist eine gewisse Fantasie beim Nutzen des Internets und Online-Angeboten durchaus hilfreich.
So sind Fantasienamen oder gar der ganze Verzicht auf unnötige Angaben sehr wirkungsvoll.
Wenn Sie sich zum Beispiel auf der Website eines Dienstanbieters registrieren, können Sie hierzu ein Pseudonym verwenden.
Natürlich nur, wenn die Angabe Ihres tatsächlichen Namens für den Dienst nicht erforderlich ist.
Sofern ein Dienst z. B. kostenfrei ist, also kein Name und keine Rechnungsanschrift zur Bezahlung erforderlich ist, können Sie bei der Anmeldung einen Fantasienamen angeben.
Dies hat der Gesetzgeber im Telemediengesetz (TMG) grundsätzlich erlaubt.
Nach § 13 Abs. 6 TMG hat ein Anbieter von Telemediendiensten die Nutzung seiner Dienste und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu ermöglichen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist.
Verzichten können Sie darüber hinaus getrost auf die „freiwillige“ Angabe von Zusatzinformationen, dieses dient nicht nur der Datensparsamkeit.
Beispielsweise braucht ein Anbieter einer App oder einer Webseite oft gar nicht Ihr Geburtsdatum, um seinen Dienst anbieten zu können.
Überlegen Sie daher genau, welche Daten von Ihnen für die Erlangung des jeweiligen Zugangs wirklich nötig sind.
Zusätzlich ist die Verwendung von unterschiedlichen Passwörtern für Online-Zugängen sehr sinnvoll.
Auch das Löschen Ihrer Daten ist sehr wichtig!
Sie wollen Ihren Rechner, Ihr Smartphone, Ihr Tablet usw. verkaufen, verschenken, zur Reparatur geben oder einfach nur nicht mehr benutzen.
Dann achten Sie darauf, dass Daten die Dritte nicht lesen sollen, auf den Geräten irreversibel gelöscht sind.
Hierzu genügt es nicht, dass Daten in den „Papierkorb“ des Betriebssystems gelegt und dieser dann geleert wird.
Dabei wird nur der Speicherbereich der Daten freigegeben, um diesen überschreiben zu können.
Bis dahin bleiben die Daten auf der Festplatte unversehrt erhalten.
Wird also nur das Inhaltsverzeichnis einer Bibliothek gelöscht, sind dennoch alle Bücher weiterhin in den Regalen vorhanden und können gelesen werden.
Wollen Sie dies vermeiden, müssen Sie die zur Löschung bestimmten Sektoren der Festplatte mehrfach überschreiben.
Hierzu können Sie zusätzliche Software auf Ihrem Rechner installieren.
Oder im Betriebssystem Ihres Rechners Einstellungen zur vollständigen Löschung von Daten vornehmen.
Lassen Sie sich also gut beraten.
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