Skip to content Skip to footer

Loot­bo­xen

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Loot­bo­xen sind vir­tu­el­le Behäl­ter in Com­pu­ter­spie­len, die eine zufäl­li­ge Samm­lung bestimm­ter vir­tu­el­ler Gegen­stän­de soge­nann­ter Items für das jewei­li­ge Spiel ent­hal­ten. Die­se Boxen las­sen sich im Spiel frei­schal­ten fin­den oder kau­fen. Der Kauf fin­det dabei durch eine Spie­le­wäh­rung oder Echt­geld statt. Aber meis­tens ist die Spie­le­wäh­rung wie­der­um mit Echt­geld zu kau­fen. Die­se Ange­bo­te wir­ken gera­de auf Kin­der sehr ver­lo­ckend und die­ses Gewinn­spiel­prin­zip ist schwer zu durch­schau­en. Die Boxen kön­nen wich­ti­ge Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de ent­hal­ten, doch es gibt auch vie­le Nie­ten mit wei­test­ge­hend nutz­lo­sen Extras.

Noch kein Glücksspiel

Die in vie­len Video­spie­len ver­füg­ba­ren Loot­bo­xen sind schon seit gerau­mer in der Kri­tik und dabei Gegen­stand inten­si­ver Debat­ten. In Deutsch­land wer­den soge­nann­te Loot­bo­xen in Video­spie­len nicht als Glücks­spiel regu­liert. Ande­re EU-Län­der machen das anders. Die Bun­des­zen­tra­le für Kin­der- und Jugend­me­di­en­schutz (BzKJ) hat ihre Beden­ken hin­sicht­lich mög­li­cher Risi­ken für jun­ge Men­schen geäu­ßert. Die­se vir­tu­el­len Schatz­tru­hen kön­nen bei Her­an­wach­sen­den ein pro­ble­ma­ti­sches Spiel­ver­hal­ten för­dern und zu einer man­geln­den Kon­trol­le über ihre finan­zi­el­len Aus­ga­ben füh­ren. In Öster­reich gab es bereits Gerichts­ur­tei­le, die den Spie­le­her­stel­ler Sony zu hohen Scha­den­er­satz­zah­lun­gen verurteilten.

Fach­ta­gung

Die War­nung der Bun­des­zen­tra­le bezüg­lich Loot­bo­xen erfolg­te nach einer Fach­ta­gung der Behör­de. Auf Ein­la­dung der BzKJ haben Exper­ten über den Schutz von Kin­dern und Jugend­li­chen in Bezug auf die Schnitt­stel­le zwi­schen Glücks­spiel und Video­spie­len dis­ku­tiert. Die Ver­an­stal­tung der BzKJ mit dem Titel “Loot­bo­xen simu­lier­tes Online-Glücks­spiel, Skin-Gambling, Batt­le Pas­ses: Games-Mone­ta­ri­sie­rung zwi­schen Gambling und Gam­ing” fand bereits am 13. Dezem­ber 2023 statt.

Regu­lie­run­gen erforderlich

In Zusam­men­ar­beit mit jun­gen Game­rin­nen und Gamern wur­de inten­siv über die Not­wen­dig­keit eines ange­mes­se­nen Schut­zes und unter­stüt­zen­der Maß­nah­men für Kin­der und Jugend­li­che diskutiert. 

Die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se flie­ßen in den Dia­log zwi­schen der BzKJ und den Her­stel­lern von Video­spie­len ein, um ange­mes­se­ne Regu­lie­run­gen für Loot­bo­xen zu ent­wi­ckeln. Die Bun­des­zen­tra­le beton­te, dass die psy­cho­lo­gi­schen Mecha­nis­men hin­ter die­sen Ange­bo­ten mög­li­cher­wei­se eine Erhö­hung der regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen an Loot­bo­xen und ähn­li­chen Ele­men­ten erfor­dern, um einen effek­ti­ven Schutz von Kin­dern und Jugend­li­chen zu gewähr­leis­ten. Die Bun­des­zen­tra­le für Kin­der- und Jugend­me­di­en­schutz (BzKJ) macht dar­auf auf­merk­sam, dass in jüngs­ter Zeit zuneh­mend Mone­ta­ri­sie­rungs­stra­te­gien in Online-Spie­len ein­ge­führt wur­den. Die­se Stra­te­gien zei­gen spiel­me­cha­ni­sche oder visu­el­le Par­al­le­len zu Glücks­spiel­ele­men­ten, was ver­schie­de­ne Gefah­ren für jun­ge Spie­le­rin­nen und Spie­ler mit sich bringt.

BzKJ-Direk­tor Sebas­ti­an Gut­knecht erklär­te im Anschluss:

„Auf Basis die­ser Ergeb­nis­se wer­den wir auch mit den Anbie­tern von bei Kin­dern und Jugend­li­chen belieb­ten Games in den Dia­log gehen, um ange­mes­se­ne Vor­sor­ge­maß­nah­men zum Schutz von Min­der­jäh­ri­gen zu dis­ku­tie­ren. Denn die Ver­ant­wor­tung für ein siche­res digi­ta­les Umfeld für Kin­der und Jugend­li­che liegt nicht nur bei Eltern, Staat und Zivil­ge­sell­schaft. Auch die Gam­ing-Anbie­ter müs­sen sie mittragen.“

Die Bun­des­zen­tra­le begrün­det ihre Beden­ken damit, dass Loot­bo­xen und ähn­li­che Ele­men­te, die eben­falls glücks­spiel­ähn­lich auf­ge­baut wären, das Poten­zi­al haben könn­ten, jun­ge Men­schen in Rich­tung ech­ten Glücks­spiels zu füh­ren. Dies erhö­he das Risi­ko von Spielsucht.

Daten­schutz in Online-Spielen

Auch der Daten­schutz spielt eine gro­ße Rol­le. Den Unter­neh­men (Publisher) tref­fen eine gan­ze Rei­he von Pflich­ten im Bereich des Daten­schut­zes, wie Infor­ma­ti­ons- und Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten, die von der Erhe­bung und Ver­ar­bei­ten bis hin zum Löschen der Daten gel­ten. Online-Spie­le sind auf­grund ihrer wei­ten Ver­brei­tung und der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten ein­schließ­lich der IP-Adres­se und Infor­ma­tio­nen zu Zah­lungs­dienst­leis­tern oft belieb­tes Ziel von Hacker-Angrif­fen. Dabei kann es zum Ver­lust der Hoheit über die ver­ar­bei­te­ten Spie­ler­da­ten kom­men. Dabei ist die Umset­zung der daten­schutz­recht­li­chen Vor­ga­ben schon ohne einen Hacker-Angriff nicht immer ein­fach. Vor allem für Min­der­jäh­ri­ge, also einen erheb­li­chen Teil der Ziel­grup­pe von Video­spie­len, gel­ten bei­spiels­wei­se beson­de­re Regeln. Die Ein­hal­tung die­ser Regeln kann online beson­ders schwie­rig sein.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

Kommentar

Nach oben