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Wenn Kin­der schlafen

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Wel­ches Kind geht schon ger­ne abends ins Bett? Wenn eine tol­le Gute­nacht­ge­schich­te nicht zum Ein­schla­fen führt, so kann es heut­zu­ta­ge zum Schla­fen doch ein­fach ein digi­ta­ler Hel­fer in Form einer App übernehmen.

Poké­mon Sleep hilft Kin­dern dabei, viel und gesund zu schla­fen. Dazu über­wacht die App den Schlaf von Kin­dern, die für das Schla­fen Punk­te sam­meln können.

Smart­phone geht mit schlafen

Damit der Schlaf auf­ge­zeich­net wer­den kann, sol­len Kin­der ihr Smart­phone mit der akti­ven App neben ihr Kis­sen legen, wenn die­se schla­fen gehen. Weil das Smart­phone sonst über­hit­zen könn­te, soll man es nicht unter einem Kis­sen oder einer Decke legen. Wie gesund es grund­sätz­lich ist, sein Smart­phone mit am oder ins Bett zu neh­men, sei dahingestellt.

Über einen Beschleu­ni­gungs­sen­sor wer­den die Bewe­gun­gen im Schlaf erfasst und per Han­dy­mi­kro­fon die Schlaf­ge­räu­sche auf­ge­zeich­net. Dabei ist Poké­mon Sleep jedoch nicht nur nacht­ak­tiv. Am Tag ist „Rela­xo“ wach und möch­te gefüt­tert wer­den. Daher erin­nern Push­nach­rich­ten an den Bedarf nach Bee­ren, wel­che dann auch noch zu kau­fen sind.

In der Wer­bung für das Spiel wird erklärt, dass man umso bes­ser abschnei­de, je län­ger geschla­fen wird. Für die Ana­ly­se wird der Schlaf in drei „Schlaf­ty­pen“ ein­ge­teilt, Halb­schlaf, Leicht­schlaf und Tief­schlaf. Poké­mon-Figu­ren mit ähn­li­chen Schlaf­ge­wohn­hei­ten wer­den sich dann mor­gens in der vir­tu­el­len Spiel­um­ge­bung versammeln.

Schlaf­lo­se Nächte

Dass sol­che Apps schlaf­lo­sen Näch­ten vor­beu­gen sol­len, ist ver­ständ­li­cher­wei­se infra­ge zu stel­len. Sorgt Stress doch bekannt­lich für einen eher unru­hi­gen bis unste­ten Schlaf. Die­ser kann leicht durch den Auf­bau von Leis­tungs­druck ent­ste­hen und sei es nur, um Poké­mons glück­lich zu machen. Zudem wird ein fal­sches Bewusst­sein für den Umgang mit digi­ta­len Medi­en geschaf­fen und eine gesun­de Distanz zu den Sel­bi­gen ver­hin­dert. So ist es daher nicht allein ein aus daten­schutz­recht­li­cher Sicht bedenk­lich, son­dern soll­te auch im Rah­men des Jugend­schut­zes und der Medi­en­päd­ago­gik hin­ter­fragt werden.

Es dür­fen Kin­der auf­grund ihres Alters meis­tens recht­lich nicht über die Nut­zung der App ent­schei­den, doch die Bereit­wil­lig­keit oder die Kom­pe­tenz zur Ent­schei­dung der Sor­ge­be­rech­tig­ten über die Nut­zung sol­cher Apps ist im Ein­zel­fall zu hinterfragen.

Daten­nut­zung

Wie in so vie­len Fäl­len ist auch hier die anschlie­ßen­de Daten­nut­zung zu hin­ter­fra­gen. Zwar ver­las­sen offen­sicht­lich kei­ne Audio­auf­nah­men das loka­le Gerät, doch die Schlaf­aus­wer­tun­gen wer­den auf den Ser­vern der Betrei­ber gespei­chert. Dabei ist die Qua­li­tät jedoch frag­wür­dig, denn die App ist bei­spiels­wei­se nicht in der Lage zu unter­schei­den, ob Benutzer:innen tat­säch­lich wach sind oder ein Fern­se­her oder der­glei­chen im Hin­ter­grund läuft.

Sucht­ge­fahr

Geht das Kind abends mit dem Smart­phone zu Bett und schaut nach dem Auf­wa­chen als ers­tes, ob es gut geschla­fen hat oder es den Poké­mons gut geht, dann wird es nur schwer die­se Gewohn­heit wie­der auf­ge­ben wol­len bzw. können.

Mit die­sen Apps ist es wie­der mit jedem ande­ren tech­ni­schen Hilfs­mit­tel. Die bes­te Erkennt­nis für einen guten und aus­rei­chen­den Schlaf ist das Gefühl und Wohl­be­fin­den beim Auf­wa­chen. Egal was uns Tech­nik dabei auch immer sug­ge­rie­ren will.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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