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Duck­Duck­Go nichts für Apple

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Die Stan­dard-Such­ma­schi­ne für Pro­duk­te von Apple soll­te von Goog­le auf Duck­Duck­Go wech­seln. Doch dar­aus ist nichts gewor­den, denn die­ses sei eine „schlech­te Idee“ laut App­les Chef für KI.

Dabei zog die­ses Apple bereits vor Jah­ren in Betracht. Doch erst jetzt wur­den die Gerichts­un­ter­la­gen, aus wel­chen die­ses her­vor­geht, von einen US-Rich­ter als nicht län­ger geheim ein­ge­stuft. So war vor­ge­se­hen, dass im Brow­ser Safa­ri für den pri­va­ten Surf­mo­dus nicht län­ger Goog­le als Such­ma­schi­ne, son­dern Duck­Duck­Go vor­ein­ge­stellt ist.

Schlech­te Idee

John Giann­an­drea ist App­les Chef für künst­li­che Intel­li­genz und wen­de­te sich gegen die­sen weit­rei­chen­den Wech­sel der Stan­dard-Such­ma­schi­ne. Viel­mehr hält er die­ses für “wahr­schein­lich eine schlech­te Idee”, heißt es in inter­nen E‑Mails, die nun eben­falls nicht mehr unter Ver­schluss sind. John Giann­an­drea argu­men­tiert in den Schrei­ben, dass Duck­Duck­Gos Mar­ke­ting rund um Daten­schutz nicht mit den Details über­ein­stim­me, weil die Such­ma­schi­ne auf Tech­nik von Micro­soft Bing setzt und des­halb man­che Infor­ma­tio­nen an Micro­soft wei­ter­gibt. Wür­de wirk­lich auf Duck­Duck­Go umge­stellt, so ist dies­be­züg­lich noch eine viel umfang­rei­che­re Due-Dili­gence-Prü­fung durch­zu­füh­ren. So zumin­dest die Ein­schät­zung von John Giann­an­drea, wel­cher 2018 noch neu bei Apple war und zuvor für Goog­le arbeitete.

USA vs. Google

Doch war­um ist das jetzt inter­es­sant und ver­öf­fent­licht wor­den? Nun, die Doku­men­te sind Teil des gro­ßen Kar­tell­ver­fah­rens der USA gegen Goog­le, wel­ches der­zeit aus­ge­tra­gen wird (Akten­zei­chen 1:20-cv-03010, Bun­des­be­zirks­ge­richt für den Haupt­stadt­be­zirk Dis­trict of Colum­bia). Dabei geht es auch um die Fra­ge, war­um Goog­le die Stan­dard-Such­ma­schi­ne auf iPho­nes geblie­ben ist. Apple erhält dafür all­jähr­lich meh­re­re Mil­li­ar­den US-Dol­lar von Goog­le. Was wohl ein ziem­li­cher Anreiz ist, die­ses bei­zu­be­hal­ten. Zwar betont Apple vor Gericht, dass es kei­ne rein öko­no­mi­sche Ent­schei­dung sei, es gebe aber kei­ne rich­ti­ge Such-Alter­na­ti­ve zu Goog­le. Die­sem ist natür­lich nicht nur an die­ser Stel­le zu widersprechen. 

Im Rah­men des Gerichts­ver­fah­rens wur­de auch bekannt, dass es offen­bar Gesprä­che über einen mög­li­chen Ver­kauf von Micro­soft Bing an Apple gab. Doch Apple selbst arbei­tet eben­falls an eige­ner Such­tech­nik, die bereits in Funk­tio­nen und Diens­te inte­griert ist.

Alter­na­ti­ve Suchmaschinen

Duck­Duck­Go bie­tet Nutzer:innen eine Art Mas­ke an, mit wel­cher die­se gro­ße Such­ma­schi­nen wie Goog­le nutzt, ohne das die­se Zugriff auf die per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten der anfra­gen­den Per­so­nen bekommt. Es gibt zudem auch deut­sche und euro­päi­sche Such­ma­schi­nen mit einem hohen Anspruch an Pri­vat­sphä­re wie zum Beispiel:

Qwant
Die­se Such­ma­schi­ne kommt aus Frank­reich und sam­melt kei­ne per­sön­li­chen Daten und es wer­den kei­ne Infor­ma­tio­nen zu Nutzer:innen auf­ge­zeich­net. Qwant zeigt zudem allen Nutzer:innen die glei­chen Such­ergeb­nis­se an und spal­tet die Suchen in ver­schie­de­ne Rubri­ken auf (Live (für News), Social (Infos aus sozia­len Netz­wer­ken) und Bil­der, Musik und Videos).

Meta­ger
Meta­ger ist eine deut­sche Such­ma­schi­ne, die mit Öko­strom läuft und durch das Anzei­gen ver­schie­dens­ter Quel­len aus ver­schie­dens­ten Such­ma­schi­nen aktiv gegen Zen­sur vor­geht. Dabei kön­nen die Quel­len selbst bestimmt wer­den und daher wird solch eine Such­ma­schi­ne auch als Hybrid bezeich­net. Die­se Such­ma­schi­ne kann zudem auch anonym via das Tor-Netz­werk genutzt werden.

Gex­si
Die deut­sche Such­ma­schi­ne ver­steht sich als sozia­les Unter­neh­men, da durch die Web­su­che, die Nut­zer sozia­le Pro­jek­te unter­stüt­zen. Gex­si lie­fert stan­dard­mä­ßig Such­ergeb­nis­se von Micro­soft Bing. Es besteht jedoch die Mög­lich­keit, sich Goog­le-Such­ergeb­nis­se anzei­gen zu las­sen. Der Such­dienst spei­chert IP-Adres­sen anonym ab und löscht sie wie­der. Auch die Daten­über­tra­gung erfolgt mit einer siche­ren Verschlüsselungstechnologie.

Daten­samm­lung

Wird die glei­che Such­ma­schi­ne im nor­ma­len Modus genutzt, so wer­den immer mehr Daten zusam­men­ge­tra­gen und es ergibt sich nach und nach durch das Nutzer:innenprofil ein kon­kre­tes Inter­es­sens-Pro­fil. Die­ses kann von Nut­zen sein, wenn es auf ziel­ge­rich­tet Wer­bung ankommt. Aber Ande­re hin­ge­gen wol­len ihren digi­ta­len Fuß­ab­druck selbst bestim­men und auf ein Min­dest­maß beschrän­ken. Daher spiel die Wahl der Such­ma­schi­ne eine erheb­li­che Rolle.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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