Die neue Version von Outlook, welche von Microsoft stammt, erfordert ein großes Maß an Vertrauen von seinen Nutzer:innen, denn es leitet umfassend Daten weiter.
Kommunikation mit Cloud-Diensten
Nach Untersuchungen von IT-Spezialisten und Datenschützern des BfDI und des BSI kommuniziert die neue Version von Outlook über die Plattformen/Cloud-Dienste von Microsoft.
Was bedeutet, wenn ein:e Nutzer:in die neue Version von Outlook benutzt, geht auch der E‑Mail-Verkehr über die Server von Microsoft, selbst wenn die E‑Mail-Server/-Dienste von einem anderen Betreiber angeboten werden und dieses gilt auch für das eigene Hosting verantwortlicher Stellen im Sinne des Datenschutzes.
Damit werden die mit dem E‑Mail-Account in Verbindung stehenden Daten samt Login-Daten an Microsoft übergeben und dieses ohne gesicherte Rechtsgrundlage. Dieses stellt aus aktueller Sicht einen Verstoß gegen die Datenschutzbestimmungen dar.
Vollzugriff auf das Postfach
Es werden zudem sämtliche Inhalte von Microsoft wie Anhänge und die Kontakte analysiert und ausgewertet. Auch lässt sich Microsoft ohne ausführliche Hinweise Vollzugriff auf das Postfach genehmigen und Nutzer:innen sind zuvor nicht angemessen darüber informiert. Wozu Microsoft die Daten nutzt, bleibt dabei unklar. Microsoft selbst teilt dazu nur mit, dass die Synchronisation (d.h. Datenübernahme) nicht verpflichtend ist:
„Nutzer, die ihre Konten nicht mit der Microsoft-Cloud nutzen wollen, können abbrechen und zum klassischen Outlook zurückwechseln”.
Dieses soll wohl bedeuten, dass das neue Outlook so zu nutzen ist, wie es besteht, incl. der Datennutzung durch Microsoft oder oder gar nicht bzw. in der alten Version, solange diese noch besteht. Auch im Hinblick die Anforderung der DSGVO zum Stand der Technik bleibt dieses mehr als fragwürdig.
Kein Update
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) hat sich bereits im November auf Mastodon dazu geäußert und eine Warnung ausgesprochen. Die Zuständigkeit für Microsoft in Europa liegt allerdings bei der Aufsichtsbehörde in Irland. Momentan rät der TLfDI daher dringend dazu, sich die Genehmigung für diesen tiefgreifenden Eingriff in die Privatsphäre durch die App „Neues Outlook“ bestens zu überlegen und die richtigen Schlüsse aus den zuvor genannten Informationen zu ziehen.
Das von Microsoft selbst ins Spiel gebrachte Wahlrecht scheint zur Zeit die einzig logische Option und daher sollte besser auf die neue Outlook-Version verzichten werden.
Also lassen Sie sich gut beraten.