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Lese­dau­er 3 Minu­ten

Ab Janu­ar 2024 gehört das elek­tro­ni­sche Rezept in Arzt­pra­xen zum All­tag. So sieht es das im Okto­ber 2020 in kraft getre­te­ne „Gesetz zum Schutz elek­tro­ni­scher Pati­en­ten­da­ten in der Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur“, wel­ches auch Pati­en­ten­da­ten-Schutz-Gesetz „PDSG“ genannt wird, vor. Die­ses Gesetz regelt auch die Ein­füh­rung des E‑Rezeptes.

Wird bis­her in Arzt­pra­xen als Rezept ein Zet­tel aus­ge­hän­digt, wel­cher dann bei einer Apo­the­ke für ein Arz­nei­mit­tel ein­ge­reicht wird, so soll die­ser Schritt in Zukunft digi­tal mit dem elek­tro­ni­schen Rezept auch E‑Rezept genannt, erfol­gen. Doch noch gibt es Schwie­rig­kei­ten bei der Ein­füh­rung, da Kri­tik in Bezug auf Daten­schutz und Sicher­heit bestehen.

E‑Rezept App

Beim E‑Rezept wird mit­tels eines QR-Codes das digi­ta­le Rezept auf dem Smart­phone abge­ru­fen. Pati­en­ten emp­fan­gen auf die­se Wei­se Rezep­te von Arzt­pra­xen elek­tro­nisch über eine App ver­wal­ten und bei der Apo­the­ke vor­le­gen. Dadurch sol­len in Arzt­pra­xen und Apo­the­ken Abläu­fe ver­ein­facht und Ter­mi­ne und Wege zum Arzt redu­ziert. Die elek­tro­ni­sche Spei­che­rung der Rezep­te hilft dabei, schnel­ler Wech­sel­wir­kun­gen von ver­schrie­be­nen Medi­ka­men­ten zu erkennen.

Hin­zu kom­men eini­ge Vor­tei­le, so kann durch die App erkannt wer­den, in wel­cher Apo­the­ke das gesuch­te Medi­ka­ment gera­de ver­füg­bar ist und es kön­nen Medi­ka­ti­ons­er­in­ne­run­gen hin­ter­legt und Medi­ka­ti­ons­plä­ne erstellt wer­den. Die­se kön­nen dabei hel­fen, eine Über­sicht über die Ein­nah­me der Arz­nei­mit­tel zu behal­ten. Auch Video­sprech­stun­den las­sen sich über die App ver­ein­ba­ren und Fol­ge­re­zep­te über die App ein­fach digi­tal über­mit­telt. Mit der Fami­li­en­funk­ti­on kön­nen Pati­en­ten ihre Rezep­te in die Rezept-App ande­rer Per­so­nen übermitteln.

Um die App zu nut­zen, wird eine NFC-fähi­ge elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te sowie der Ver­si­cher­ten-PIN benö­tigt. Die E‑Re­zept-App, die von der gema­tik GmbH ent­wi­ckelt wur­de, ist in allen gän­gi­gen Apps­to­res verfügbar.

Sicher­heit der Daten

Nach Anga­ben der zustän­di­gen Gesell­schaft für Tele­ma­tik (Gema­tik) sind die Daten nur für Ver­si­cher­te, das ärzt­li­che Fach­per­so­nal und die ent­spre­chen­de Apo­the­ke ein­seh­bar. Die E‑Rezepte wer­den dem­nach von der Arzt­pra­xis ver­schlüs­selt an einen zen­tra­len Dienst über­tra­gen, dort ver­schlüs­selt, gespei­chert und ver­ar­bei­tet und wie­der ver­schlüs­selt von der Apo­the­ke abge­ru­fen. Anhand der elek­tro­ni­schen Signa­tur kann dann die Apo­the­ke fest­stel­len, ob das E‑Rezept womög­lich gefälscht ist. Damit sind E‑Rezepte der Gema­tik zufol­ge vor unbe­fug­tem Zugriff geschützt.

Aus­nah­men für das E‑Rezept

Für Pri­vat­ver­si­cher­te wird es vor­erst wei­ter­hin ein Papier­re­zept geben, doch die Ein­füh­rung des E‑Rezepts ist auch hier ange­dacht und bei nicht rezept­pflich­ti­ge Medi­ka­men­te und Betäu­bungs­mit­teln besteht noch Klärungsbedarf.

Daten­schutz

Bei einem Gut­ach­ten des Bun­des­amts für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (BSI) wur­den sei­ner­zeit 23 uner­füll­te Anfor­de­run­gen nach der Prüf­vor­schrift gefun­den. Die Gema­tik GmbH plan­te eine Ver­bes­se­rung der Män­gel und eine Umset­zung der feh­len­den Anfor­de­run­gen. Eine Ende-zu-Ende Ver­schlüs­se­lung lehn­te die gema­tik GmbH jedoch ab.

Ob E‑Rezept und Daten­schutz mit­ein­an­der ver­ein­bar sind, wird wohl erst der pro­duk­ti­ve Ein­satz zei­gen. Ent­schei­den ist auch hier, dass die erfor­der­li­chen tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Anfor­de­run­gen erfüllt sind.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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