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Fire­fox sam­melt auto­ma­tisch Daten

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Der Brow­ser Fire­fox aus dem Hau­se Mozil­la ist eigent­lich für guten Daten­schutz bekannt, doch mit der neu­es­tem wer­den Daten über das Ver­hal­ten der Nutzer:innen gesam­melt. Mozil­la begrün­det die­ses mit dem indi­rekt Nut­zen für deren Pri­vat­sphä­re, doch Daten­schüt­zer sehen hin­ge­gen dar­in eine Schwä­chung der Privatsphäre.

Schutz ihrer Daten

Mozil­la schreibt auf der eige­nen Homepage:

Wir sind kein nor­ma­les Tech-Unter­neh­men. Unse­re Pro­duk­te prio­ri­sie­ren die Men­schen und den Schutz ihrer Daten gegen­über Pro­fit. Wir exis­tie­ren, um das Inter­net für alle zu einem gesün­de­ren, fröh­li­che­ren Ort zu machen.

https://www.mozilla.org/de/

Mit der neu­en Ver­si­on 128 hat Mozil­la aller­dings unge­fragt eine neue Tech­no­lo­gie für angeb­lich „daten­schutz­freund­li­che digi­ta­le Wer­bung“ in den Brow­ser ein­ge­baut. Der Haken an der Sache ist, dass die­ser sprich­wört­lich bereits gesetzt ist und die Funk­ti­on mit­tels Opt-out erst im Brow­ser zu deak­ti­vie­ren ist.

Bei der Tech­no­lo­gie han­delt es sich um Pri­va­cy Pre­ser­ving Attri­bu­ti­on (PPA) vom Unter­neh­men „Anonym“, das von ehe­ma­li­gen Meta-Mana­gern auf­ge­baut wur­de. Mozil­la hat die­ses Unter­neh­men im Juni gekauft und stieg mit dem Kauf und der neu­en Funk­ti­on qua­si in den Wer­be­markt ein.

Begrün­dung für die Einführung

Fire­fox begrün­det die Ein­füh­rung der Tech­nik damit, dass es eine Alter­na­ti­ve für die her­kömm­li­che Track­ing-Wer­be­indus­trie schaf­fe und damit letzt­lich ermög­li­che, dass Wer­bung weni­ger tief in die Pri­vat­sphä­re ein­grei­fen kann. Die nun ein­ge­führ­te Soft­ware misst ver­ein­facht gesagt auf Brow­ser-Ebe­ne, wie oft eine Wer­bung dazu führt, dass jemand auf die Sei­te des Wer­be­trei­ben­den geht. Die­ser in der Wer­be­spra­che „Con­ver­si­on“ genann­te Indi­ka­tor ist für die Wer­be­trei­ben­den wich­tig, um zu sehen, wie erfolg­reich eine Wer­bung ist.

Mozil­la argu­men­tiert, dass die stan­dard­mä­ßi­ge, also unge­frag­te Akti­vie­rung der Funk­ti­on dazu bei­trägt, durch mehr Daten den Nut­zen der Mes­sung zu erhö­hen. Die unge­frag­te Akti­vie­rung der Soft­ware wird damit begrün­det, dass die Tech­no­lo­gie für die Fire­fox-User zu kom­plex ist, um eine infor­mier­te Ein­wil­li­gung per Opt-in durchzuführen.

Bes­ser Opt-in

Mit dem Opt-out-Ver­fah­ren las­sen sich Daten von Nutzer:innen spei­chern und ver­ar­bei­ten, die die­se nicht ein­deu­tig abge­lehnt haben. Beim Opt-out muss die Per­son die Daten­er­he­bung aktiv ableh­nen, andern­falls gilt eine Ein­wil­li­gung als ange­nom­men. Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist mehr als umstrit­ten, ins­be­son­de­re für ein Unter­neh­men, wel­ches auf sei­ner Web­site mit einem “Prio­ri­sie­ren der Men­schen zum Schutz der Daten gegen­über Pro­fit” wirbt. Hier ist wohl der Fokus etwas ver­rutscht und wenn ein Tech-Unter­neh­men sich den Daten­schutz auf die “Fah­ne” schreibt, ist sicher­lich das Opt-in-Ver­fah­ren zu wäh­len. Dabei stim­men Nutzer:innen aktiv einer Spei­che­rung bzw. Ver­wen­dung ihrer per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten zu. Denn anders als bei Opt-out darf beim Opt-in kein Haken vor­aus­ge­füllt sein.

Funk­ti­on abschalten

Im Fire­fox lässt sich die Funk­ti­on unter „Ein­stel­lun­gen“ bei „Daten­schutz & Sicher­heit“ ent­fer­nen, indem man den Haken bei „Web­sites erlau­ben, daten­schutz­freund­li­che Wer­be-Mes­sun­gen durch­zu­füh­ren“ herausnimmt. 

Auch ande­re Brow­ser nut­zen sol­che Tech­no­lo­gien wie App­les Safa­ri und Goo­gles Chrome.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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