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Video­sprech­stun­den

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Video­sprech­stun­den haben nicht nur zuletzt durch die Coro­na-Pan­de­mie immer mehr an Bedeu­tung gewon­nen. Das digi­ta­le Gespräch zwi­schen Behand­ler und Pati­ent bie­tet vie­le Vor­tei­le, birgt aber auch Risi­ken im Hin­blick auf den Daten­schutz. Zudem wur­den im Janu­ar 2023 die Regeln bei der IT-Sicher­heit und dem Daten­schutz im Zusam­men­hang mit der Video­sprech­stun­de ver­stärkt. Denn Anbie­ter muss­ten bis dahin ein neu­es Zer­ti­fi­kat erwerben.

Weg­fall des Fernbehandlungsverbots

Der Weg­fall des Fern­be­hand­lungs­ver­bots ermög­lich­te dem ärzt­li­chen Fach­per­so­nal erst den Ein­satz von Videosprechstunden. 

So haben seit Juni 2018 Patient:innen die Mög­lich­keit, Ärzt:innen auch vir­tu­ell zu kon­sul­tie­ren, selbst wenn sie zuvor nicht dort in Behand­lung waren. Aus­nah­men gibt es natür­lich auch und so hal­ten zum Bei­spiel Laborärzt:innen, Nuklearmediziner:innen, Patholog:innen und Radiolog:innen kei­ne Video­sprech­stun­den ab, da die­se auch kei­nen direk­ten Pati­en­ten­kon­takt haben.

Tele­me­di­zin

Video­sprech­stun­den sind bis hin zu gesund­heit­li­chen Mess­ge­rä­ten zu Hau­se ein Teil der Tele­me­di­zin. Denn trotz räum­li­cher oder zeit­li­cher Distanz ermög­licht die Tele­me­di­zin es, bei­spiels­wei­se Dia­gnos­tik, Kon­sul­ta­ti­on und medi­zi­ni­sche Not­fall­diens­te anzu­bie­ten. Gera­de in länd­li­chen Regio­nen und beim Fach­ärz­te­man­gel ist Tele­me­di­zin eine gute Mög­lich­keit, Patient:innen zu betreu­en. Zudem nut­zen Ärzt:innen und Patient:innen digi­ta­le Hilfs­mit­tel wie Apps, Tele­me­di­zin-Platt­for­men und Arzt­ter­min-Por­ta­le oder Videotechnologie.

Gesund­heits­da­ten

Gesund­heits­da­ten sind beson­ders sen­si­ble Daten und allein aus der Wahl der Fach­arzt­rich­tung kön­nen Infor­ma­tio­nen zum Gesund­heits­zu­stand abge­lei­tet werden.

Um Ver­si­cher­te der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung via Video behan­deln und dar­über abrech­nen zu kön­nen, müs­sen Ärzt:innen einen Video­dienst­leis­ter nut­zen, der gemäß den Vor­ga­ben der Kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung (KBV) und des Spit­zen­ver­bands Bund der Kran­ken­kas­sen (GKV-SV) zer­ti­fi­ziert ist. 

Dabei gehen die Anfor­de­run­gen für den Video-Stream bezüg­lich Daten­schutz und Daten­si­cher­heit in der soge­nann­ten Anla­ge 31b des Bun­des­man­tel­ver­trags der Ärz­te über die Anfor­de­run­gen in der Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) hin­aus. Bei­spiels­wei­se sind dar­in Wer­bung und die Wei­ter­ga­be von Daten an Drit­te untersagt.

Da die Benut­zung von Video­di­enst­an­bie­tern in den letz­ten Jah­ren deut­lich zuge­nom­men hat und auch für die Zukunft der Gesund­heits­ver­sor­gung eine Rol­le spie­len wird, ist es zen­tral, dass Anbie­ter das Video­sprech­stun­den­an­ge­bot auf ihrer Platt­form ver­brau­cher­freund­lich und daten­schutz­kon­form umset­zen und entwickeln.

Unter­su­chun­gen zum Datenschutz

Video­sprech­stun­den sind gene­rell eine sinn­vol­le Ergän­zung, um dabei die rich­ti­gen Wei­chen für eine ver­brau­cher­freund­li­che Aus­rich­tung von Video­sprech­stun­den zu stel­len, ana­ly­sier­te der vzbv den Daten­schutz anhand der Daten­schutz­er­klä­rung von Tele­me­di­zin-Platt­for­men und Arzt­ter­min-Por­ta­len. Die­se Stu­die ist im Rah­men des Pro­jek­tes “Ver­brau­cher­schutz bei digi­ta­len Gesund­heits­an­ge­bo­ten” ent­stan­den. Ziel des vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz, nuklea­re Sicher­heit und Ver­brau­cher­schutz (BMUV) geför­der­ten Pro­jek­tes ist es, Verbraucher:innen vor Pro­ble­men im Zusam­men­hang mit neu­en digi­ta­len Ange­bo­ten zu warnen.

Dafür sam­melt der vzbv Pro­ble­me, Beschwer­den oder Hin­wei­se zu unse­riö­sen Ange­bo­ten oder dubio­sen Anbie­tern im Zusam­men­hang mit digi­ta­len Gesundheitsangeboten.

Ins­ge­samt wur­den neun Platt­for­men für Video­sprech­stun­den in die Unter­su­chung ein­ge­schlos­sen, bei denen Verbraucher:innen die Initia­ti­ve des Kon­tak­tes, der zur Video­sprech­stun­de führt, über­neh­men. Als Kon­se­quenz der erlang­ten Ergeb­nis­se mahn­te der vzbv drei Anbie­ter ab und prüft wei­te­re recht­li­che Schrit­te. In allen Fäl­len zeig­ten sich die Anbie­ter ein­sich­tig und die Ver­fah­ren wur­den außer­ge­richt­lich durch die Abga­be einer Unter­las­sungs­er­klä­rung beendet.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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