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Tes­la ganz vorne

Lese­dau­er 2 Minu­ten

Beim Daten­schutz und Fahr­zeu­gen kennt die EU kein Par­don. Erst recht nicht, wenn es sich beim Her­stel­ler um einen Tes­la han­delt. Bei einer Unter­su­chung von Info­tain­ment­sys­te­men liegt Tes­la ganz vor­ne, aller­dings nicht in Sachen Daten­schutz. Dabei ist doch das Auto des Deut­schen liebs­tes Kind, aber aktu­el­le Model­le sind wah­re Daten­schleu­der. Her­stel­ler rei­ben sich ange­sichts der rie­si­gen Men­ge an Daten, wel­che die­se von Fahr­zeug­nut­zern erhal­ten, die Hände.

Mozil­la-Stif­tung

Die Mozil­la-Stif­tung aus den USA hat sich die Info­tain­ment­sys­te­me meh­re­rer Her­stel­ler ange­se­hen und beschreibt das Ergeb­nis so:

„Autos sind die schlimms­te Pro­dukt­ka­te­go­rie im Hin­blick auf Pri­vat­sphä­re, die wir uns jemals ange­schaut haben.“

Mozil­la-Stif­tung

Die Lis­te der For­scher ist eben­so beein­dru­ckend wie erschre­ckend. 84 Pro­zent der getes­te­ten Her­stel­ler tei­len oder ver­kau­fen die Daten an Dritt­an­bie­ter. Sat­te 92 Pro­zent geben den Kun­den nicht mal ansatz­wei­se eine Kon­trol­le über die Daten.

Tes­la ganz vorne

Ganz vor­ne und damit am schlech­tes­ten bewer­te­te die Stif­tung Tes­la. Das Unter­neh­men nutzt Kame­ras nicht nur zur Daten­samm­lung, son­dern trai­niert damit auch noch die haus­ei­ge­nen KI-Anwen­dun­gen. Das machen ande­ren Her­stel­ler so (noch) nicht, aber das wird sich wohl ändern. Je mehr Fahr­zeu­ge teil­au­to­nom unter­wegs sind, umso mehr Daten wer­den auch per KI-Rech­ner ver­ar­bei­tet und aus­ge­wer­tet. Ob und wie stark die Infor­ma­tio­nen anony­mi­siert sind, ist dann wie­der eine ande­re Fra­ge. Die Men­ge der Daten, die gesam­melt wer­den, ist atem­be­rau­bend. Neben den Fahr­da­ten wird etwa auch jeder Klick im Info­tain­ment­sys­tem auf­ge­zeich­net. Wel­che Apps wer­den genutzt? Wofür und wie lan­ge? In wel­cher Situation?

Natür­lich sind die Her­stel­ler grund­sätz­lich an die Daten­schutz­richt­li­ni­en der EU gebun­den. Daher kön­nen Kun­den der Spei­che­rung und Nut­zung ihrer Daten auch wider­spre­chen, aber dies führt meist dazu, dass das Info­tain­ment­sys­tem nutz­los wird. Daher weist Tes­la dar­auf hin, dass bei einem Wider­spruch Funk­tio­nen wie Updates für das Fahr­zeug, die Nut­zung aller Apps, die mit dem Inter­net zu tun haben, und wei­te­re Fea­tures ihren Dienst einstellen.

Kei­ne anony­me Nutzung

Dies gilt nicht nur für Tes­la, son­dern für alle Her­stel­ler. Eine kom­plett anony­me Nut­zung der Daten ist in einem Fahr­zeug aller­dings nicht mög­lich. Moder­ne Autos sind regel­rech­te Daten­schleu­dern und dies soll­te Nutzer:innen durch­aus bewusst sein. Zumin­dest solan­ge, bis die EU stär­ker ein­greift. Natür­lich wäre es wün­schens­wert, dass Her­stel­ler pro­ak­tiv Lösun­gen anbie­ten. Zum Bei­spiel so, dass Käu­fer selbst steu­ern kön­nen, wel­che Daten sie frei­ge­ben möchten.

Viel­leicht erfreu­en sich Old­ti­mer bald nicht nur bei Lieb­ha­bern, son­dern auch bei Per­so­nen mit einem beson­de­ren Sinn für den Daten­schutz einer erhöh­ten Beliebtheit.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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