Das Schwärzen von personenbezogenen Daten, auch als Datenanonymisierung oder ‑maskierung bezeichnet, ist ein zentraler Aspekt bei der Einhaltung des Datenschutzes. Insbesondere in einer Zeit, in der Unternehmen und Organisationen täglich mit sensiblen Informationen umgehen, spielt die sichere Verarbeitung und Weitergabe von Daten eine entscheidende Rolle. Zu den typischen Anwendungsfällen gehören:
- Anfragen zur Akteneinsicht durch Behörden oder im rechtlichen Kontext
- Rechtsstreitigkeiten, bei denen Dokumente einzureichen sind
- Veröffentlichungen oder Berichte, in denen personenbezogene Daten zu entfernen sind
Das Schwärzen stellt sicher, dass nur die wesentlichen Informationen ohne Rückschluss auf bestimmte Personen erhalten bleiben.
Arten des Schwärzens
Es gibt verschiedene Methoden, personenbezogene Daten zu schwärzen, abhängig von der Art der Dokumente und der sensiblen Informationen:
- Manuelles Schwärzen: Physisches Schwärzen, z.B. mit einem schwarzen Marker, wird oft bei Papierdokumenten angewendet. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass keine lesbaren Reste der Daten verbleiben.
- Digitales Schwärzen: Diese Methode ist bei elektronischen Dokumenten üblich. Textverarbeitungs- oder PDF-Programme bieten Funktionen, um Daten zuverlässig unkenntlich zu machen. Hier muss die Schwärzung jedoch permanent und irreversibel sein, da sich ansonsten Daten leicht wiederherstellen lassen.
- Automatisierte Tools: In vielen Unternehmen kommen Tools zur automatisierten Schwärzung zum Einsatz. Diese Softwarelösungen erkennen sensible Daten wie Namen, Adressen oder Geburtsdaten und schwärzen sie nach bestimmten Regeln.
Best Practices
Für eine datenschutzkonforme Schwärzung ist es entscheidend, dass die unkenntlich gemachten Daten wirklich nicht mehr lesbar oder rekonstruierbar sind. Hier sind einige Best Practices:
- Vollständige Unkenntlichmachung: Die geschwärzten Daten müssen vollständig verdeckt sein. Bei digitalen Dokumenten sollte die Schwärzung eine endgültige Bearbeitung darstellen – also so, dass der ursprüngliche Text auch durch technisches Auslesen nicht mehr wiederherstellbar ist.
- Metadaten bereinigen: Häufig enthalten Dokumente zusätzliche Metadaten, die ebenfalls personenbezogene Informationen enthalten können. Diese sollten ebenfalls entfernt oder angepasst werden.
- Regelmäßige Überprüfung: Da sich Datenschutzanforderungen und Schwärzungstechnologien weiterentwickeln, ist eine regelmäßige Überprüfung der eingesetzten Tools und Verfahren empfehlenswert. Besonders automatische Lösungen sollten stets auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Herausforderungen und Sicherheitsrisiken
Insbesondere bei der digitalen Schwärzung bestehen Risiken, wenn die Unkenntlichmachung nicht korrekt ausgeführt wird. Beispiele für technische Herausforderungen und Risiken sind:
- PDF-Dokumente: Bei PDF-Dateien kann die Schwärzung problematisch sein, wenn lediglich eine visuelle Abdeckung über den Text gelegt wird. In solchen Fällen können geschwärzte Daten unter Umständen wiederhergestellt werden.
- Bilddateien: Daten auf Bilddateien sind schwieriger zu bearbeiten, da sie Pixel statt Text enthalten. Hier können spezialisierte Bildbearbeitungsprogramme eingesetzt werden, um eine vollständige Unkenntlichmachung zu gewährleisten.
Zur Vermeidung dieser Probleme ist es sinnvoll, Schwärzungstools zu nutzen, die explizit für datenschutzkonforme Anonymisierung entwickelt wurden und auf Schwachstellen hin geprüft sind.
Rechtliche Anforderungen
Die DSGVO legt keine spezifischen Methoden zum Schwärzen fest, fordert jedoch, dass alle geeigneten technischen und organisatorischen Maßnahmen ergriffen werden, um personenbezogene Daten zu schützen (Art. 32 DSGVO). Unternehmen und Behörden müssen daher sicherstellen, dass ihre Schwärzungsprozesse den aktuellen Standards entsprechen und dass keine ungewollten Informationen preisgegeben werden können.
Fazit
Das Schwärzen von personenbezogenen Daten ist eine essenzielle Maßnahme im Rahmen des Datenschutzes und wird durch die DSGVO und weitere datenschutzrechtliche Anforderungen gestützt. Ein datenschutzkonformes Schwärzen schützt sowohl die betroffenen Personen als auch die Unternehmen, die die Daten verarbeiten. Daher sollten geeignete Verfahren und Technologien angewendet werden, um sicherzustellen, dass die Schwärzung tatsächlich irreversibel und sicher ist.
Also lassen Sie sich gut beraten.