Im letzten Jahr habe ich über Alexa und die Gesichtserkennung berichtet und wieder hat Amerika etwas Neues zu bieten.
So ist die Nutzung bei einem iPhone schon mehr als selbstverständlich und in einigen Ländern dient die Gesichtserkennung auch großflächig zur Überwachung der öffentlichen Bereiche.
Dabei ist und bleibt die Gesichtserkennung ein Streitobjekt.
Verbrechensbekämpfung
Bei der Verbrechensbekämpfung ist sie eine schnelle Möglichkeit, Straftäter:innen zu identifizieren, doch für Gegner:innen ein Datenschutzalbtraum.
So gesehen
Dies zeigt auch ein Fall in den USA, wo mit äußerst fragwürdigen Mitteln eine Anwältin aus New Jersey daran gehindert wurde, mit ihrer neunjährigen Tochter ein Weihnachtsmusical zu besuchen.
Kelly Conlon (44 Jahre) begleitete ihre neunjährige Tochter, welche mit ihrer Pfadfindergruppe das “Christmas Spectacular” in der Radio City Music Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan ansehen wollte.
Kein Zutritt
Wie die New York Times berichtet, ist sie vom Sicherheitspersonal am Betreten des Saales gehindert worden.
Kelly Conlon berichtete dem Blatt, dass diese ihren Namen und ihre Kanzlei kannten. Ferner teilten sie ihr mit, dass sie über eine Gesichtserkennungssoftware identifiziert ist und ihre Kanzlei ein Hausverbot hat, da diese gegen den Eigentümer – die MSG Entertainment – klagten.
Das Unternehmen betreibt mehrere Veranstaltungsorte in New York, unter anderem den Namensgebende Madison Square Garden sowie das Beacon Theater.
Hausverbot
Der Vorstandsvorsitzende James L. Doland, ein umtriebiger Milliardär, habe im Sommer ein Hausverbot für alle gegen das Unternehmen prozessierenden Anwaltskanzleien erteilt.
Das betrifft auch Anwält:innen, die nicht mit den Fällen betraut seien und umfasse alle Veranstaltungsorte.
Liste mit unerwünschten Personen
Betroffene Anwält:innen landen auf einer Liste mit unerwünschten Personen und mittels der Gesichtserkennung wird das Verbot umgesetzt.
Kelly Conlon beteuerte, nie gegen MSG Entertainment prozessiert zu haben – dennoch musste sie vor der Tür auf ihre Tochter warten.
MSG Entertainment wies in einem Statement gegenüber der New York Times darauf hin, dass alle Besucher:innen auf den Einsatz von Gesichtserkennung hingewiesen werden würden.
Missbrauch von Gesichtserkennung?
Da es sich in New York nicht um den ersten Fall dieser Art handelte, ist nun eine Diskussion um Missbrauch von Gesichtserkennung entbrannt.
Ein Instrument, welches ursprünglich für die Identifizierung Schwerstkrimineller und Terroristen gedacht war, dient der Revanche gegen unbequeme Kanzleien.
Es ist mit Sicherheit nicht der erste und einzige Fall, bei dem Gesichtserkennung für fragwürdige Zwecke eingesetzt und genutzt wird.
Insbesondere dann, wenn die Person selber scheinbar gar nicht in den Fall involviert ist und allein die Tatsache, wie populär der aktuelle Arbeitergeber ist, entscheidet.
Also lassen Sie sich gut beraten.
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