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Euro­päi­scher Gesundheitsdatenraum

Lese­dau­er 2 Minu­ten

Der Euro­päi­sche Gesund­heits­da­ten­raum (Euro­pean Health Data Space, kurz EHDS) ist eine Initia­ti­ve inner­halb der EU. Ziel ist es, die natio­na­len Gesund­heits­sys­te­me durch den siche­ren und effi­zi­en­ten Aus­tausch von Gesund­heits­da­ten stär­ker mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen. Der Zusam­men­schluss natio­nal erho­be­ner Gesund­heits­da­ten soll die Ver­sor­gung, die For­schung und die Infra­struk­tur der ein­zel­nen Gesund­heits­sys­te­me ins­ge­samt verbessern.

In wel­chen Berei­chen wer­den Ver­bes­se­run­gen angestrebt?

Die Ein­füh­rung und ste­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung des EHDS zielt im Wesent­li­chen auf drei wich­ti­ge Punk­te ab:

Infra­struk­tur und Technologie

Mit einer Har­mo­ni­sie­rung sol­len Leis­tun­gen künf­tig euro­pa­weit mög­lich sein. Etwa, dass Bür­ge­rin­nen und ‑Bür­ger ihre Rezep­te in jeder Apo­the­ke inner­halb der EU-Gren­zen ein­lö­sen können.

Daten­qua­li­tät und Interoperabilität

Gesund­heits­da­ten sol­len legal und län­der­über­grei­fend aus­ge­tauscht und genutzt wer­den dür­fen, ohne dass sie an Qua­li­tät ver­lie­ren. Hier­für müs­sen EU-wei­te Stan­dards geschaf­fen und Sprach­bar­rie­ren über­wun­den werden.

Defi­ni­ti­on der Ver­wal­tung (die sog. Governance)

Natio­na­le Gesund­heits­sys­te­me müs­sen ana­ly­siert und Regeln für die Zusam­men­ar­beit auf euro­päi­scher Ebe­ne ent­wi­ckelt wer­den. Ziel ist die effi­zi­en­te Zusam­men­ar­beit der natio­na­len Verwaltungen.

Vor­tei­le vom EU-Gesundheitsdatenraum

Der EHDS soll die Ver­sor­gungs- und Behand­lungs­qua­li­tät, die For­schung und den Daten­aus­tausch euro­pa­weit ver­bes­sern. So hat zum Bei­spiel die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on 2019 eine neue Online-Platt­form ins Leben geru­fen, die den Aus­tausch von Daten zu Dia­gno­se, Behand­lungs­ver­läu­fen und Ver­sor­gung von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Sel­te­nen Erkran­kun­gen ermög­licht. Ein Pro­blem bei die­sen auch Orphan Dise­a­ses genann­ten Krank­hei­ten ist, dass auf natio­na­ler Ebe­ne mit­un­ter nur weni­ge Men­schen betrof­fen sind.

Die EU-Platt­form hilft dabei, sol­che gesund­heits­be­zo­ge­nen Daten über Län­der­gren­zen hin­weg zusam­men­zu­füh­ren. Das ergibt ein grö­ße­res und detail­ge­treue­res Bild für For­sche­rin­nen und For­scher. Und damit steigt die Chan­ce, dass Dia­gno­se, The­ra­pie und Ver­sor­gung ver­bes­sert wer­den kön­nen. All das kommt Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zugute.

Posi­tiv für Europa

Ein Euro­päi­scher Gesund­heits­da­ten­raum hilft jedoch nicht nur Men­schen mit Sel­te­nen Erkran­kun­gen, son­dern gesund­heits­be­zo­ge­ne Daten aller Europäer:innen zusam­men­fas­sen. Davon pro­fi­tie­ren daher die Behand­lungs- und Ver­sor­gungs­qua­li­tät aller Men­schen in Europa.

Gro­ße Hürden

Die ver­mut­lich größ­te Hür­de für einen Euro­päi­schen Gesund­heits­da­ten­raum ist die Inter­ope­ra­bi­li­tät der Daten. In jedem Land müs­sen die­se nach glei­chen Sche­ma­ta erfasst wer­den, sodass etwa die Daten aus Spa­ni­en auch in Schwe­den nutz­bar sind und das unter Wah­rung der DSVO. Gleich­zei­tig sol­len Patient:innen nach wie vor die maxi­ma­le Kon­trol­le über ihre Daten haben.

Die­se und wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen wer­den aktu­ell zusam­men­ge­tra­gen und ers­te Lösun­gen in Pilot­pro­jek­ten ent­wi­ckelt. Bis 2025 sol­len die Grund­la­gen für den Euro­päi­schen Gesund­heits­da­ten­raum geschaf­fen sein.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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