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Coro­na-Warn-App bes­ser als gedacht

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Am Don­ners­tag hat der Bun­des­tag eine Reform des Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes beschlos­sen, in der die Coro­na-Warn-App expli­zit als Mög­lich­keit zum Cont­act-Tra­cing benannt ist.

In Anbe­tracht des­sen, dass die Coro­na-Warn-App der Luca-App schon immer über­le­gen war, ist das abso­lut der rich­ti­ge Schritt.

Die Coro­na-Warn-App ging am 16. Juni 2020 an den Start.

Als Cont­act-Tra­cing-App, die Risi­ko­be­geg­nun­gen erfasst und Nutzer:innen im Fall der Fäl­le warnt – unter Gewähr­leis­tung voll­stän­di­ger Anonymität.

Die­ser Fokus auf den Daten­schutz ist viel­fach kritisiert.

Im Okto­ber 2020 bezeich­ne­te CSU-Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder die von SAP und Tele­kom für bis heu­te 67,45 Mil­lio­nen Euro ent­wi­ckel­te Coro­na-Warn-App (CWA) etwa als “zahn­lo­sen Tiger”.

Ande­re benann­ten sogar erst vor kur­zem noch den Daten­schutz und die auf Frei­wil­lig­keit basie­ren­de Nut­zung neben der feh­len­den Ver­bin­dung zu den Gesund­heits­äm­tern als einen der aus­schlag­ge­ben­den Grün­de für deren um bis zu 50 Pro­zent ver­min­der­te Wirksamkeit.

Die Coro­na-Warn-App ist in einem Sta­di­um gelauncht wor­den, in dem sie nicht ein­mal als Mini­mum Via­ble Pro­duct getaugt habe.

Auf Deutsch heißt das, sie habe nicht funktioniert.

In der Fol­ge hät­ten sich pro­blem­be­haf­te­te Alter­na­ti­ven wie die Luca-App breitgemacht.

Rich­tig ist:

Ent­wi­ckelt ist die Coro­na-Warn-App vor­ran­gig als Cont­act-Tra­cing-Instru­ment, was von Beginn funk­tio­niert hat.

Rich­tig ist auch, dass die Coro­na-Warn-App zum Launch-Zeit­punkt der Luca-App über kei­ne Che­ckin-Funk­ti­on ver­fügt hat.

Bei der Luca-App stan­den von Anfang an die Che­ckin-Funk­ti­on und die Ver­bin­dung mit den Gesund­heits­äm­tern im Fokus.

Die Fol­ge:

13 Län­der kauf­ten im Ange­sicht der für den Som­mer erwar­te­ten Locke­run­gen der Coro­na-Maß­nah­men Nut­zungs­rech­te an der Luca-App.

Die vom Deutschrap­per Smu­do bewor­be­ne Soft­ware eines bis dato unbe­kann­ten Start­ups wur­de zum De-fac­to-Stan­dard für den ver­pflich­ten­den Che­ckin in der sich lang­sam wie­der öff­nen­den Gas­tro­no­mie und bei Events.

Nicht zuletzt pas­sier­te das auf­grund der pro­mi­nen­ten Unter­stüt­zung bei der Ver­mark­tung der App.

Auch die CWA hat eine Checkin-Funktion

Dass die Coro­na-Warn-App (CWA) im Mai 2021 eben­falls mit einer Che­ckin-Funk­ti­on die­nen konn­te, inter­es­sier­te gefühlt so gut wie niemanden.

Abge­se­hen von ein paar Sicherheitsexpert:innen auf Twit­ter, die das Fea­ture gut hie­ßen und dafür plä­dier­ten, die man­gel­haf­te, daten­in­ten­si­ve und zudem der Zet­tel- und Stift-Metho­de kaum über­le­ge­ne Luca-App doch end­lich zu ignorieren.

Seit Okto­ber 2021 kann die Coro­na-Warn-App auch die QR-Codes der Luca-App scannen.

Damit dürf­te das ein­zi­ge Argu­ment, das jemals für eine Nut­zung der Luca-App sprach – näm­lich, dass wer am gesell­schaft­li­chen Leben teil­neh­men woll­te, qua­si gezwun­gen war, die App zu nut­zen, weil ein­fach über­all ein Luca-Code klebt – hin­fäl­lig sein.

Wür­de Luca obso­let, wäre das dop­pelt gut.

Soll­te die Coro­na-Warn-App die Luca-App auf­grund der Geset­zes­re­form tat­säch­lich ablö­sen, wäre das dop­pelt gut.

Zum einen sind dann die Gesund­heits­äm­ter entlastet:

Mit der Luca-App ste­hen sie im Zen­trum der Kontaktnachverfolgung.

Die Mitarbeiter:innen der Ämter müs­sen die Besucher:innen einer Ver­an­stal­tung im Fall einer Infek­ti­on qua­si „hän­disch“ warnen.

Weil die Gesund­heits­äm­ter über­las­tet sind, kommt es aber offen­bar öfter vor, dass zu spät, oder gar nicht gewarnt wird.

Die Coro­na-Warn-App lässt die Gesund­heits­äm­ter außen vor.

Sie warnt, wenn sich ihr:e Nutzer:in lan­ge genug in der Nähe einer infi­zier­ten Per­son auf­ge­hal­ten hat, oder wenn bei einer Ver­an­stal­tung ein­ge­checkt wur­de, bei der auch Infi­zier­te anwe­send waren.

Zum ande­ren wür­de es wahr­schein­lich dazu füh­ren, dass mehr Men­schen die Coro­na-Warn-App nut­zen, was die Kon­takt­nach­ver­fol­gung ver­bes­sern würde.

Der eine Punkt, in dem die Coro­na-Warn-App dann noch kri­ti­siert wer­den muss, ist, dass sie den Nutzer:innen im Fall einer roten War­nung zu wenig Hil­fe­stel­lung gibt.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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