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Betriebs­ver­ein­ba­run­gen

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Betriebs­ver­ein­ba­run­gen sind ein zen­tra­les Instru­ment zur Rege­lung von Arbeits­be­din­gun­gen zwi­schen Arbeit­ge­ber und Betriebs­rat. Sie gewin­nen beson­de­re Bedeu­tung, wenn die­se The­men berüh­ren, die daten­schutz­recht­li­che Rele­vanz haben, wie bei­spiels­wei­se die Ver­ar­bei­tung von Mit­ar­bei­ter­da­ten. In die­sem Kon­text spie­len die Daten­schutz-Grund­ver­ord­nung (DSGVO) und das Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz (BDSG) eine ent­schei­den­de Rol­le. Eben­so ist die Ein­be­zie­hung des Daten­schutz­be­auf­trag­ten (DSB) ein wesent­li­cher Fak­tor, um die Rechts­si­cher­heit und Com­pli­ance einer Betriebs­ver­ein­ba­rung zu gewährleisten.

Gesetz­li­cher Rahmen

Die DSGVO und das BDSG bil­den den gesetz­li­chen Rah­men für den Daten­schutz in Deutsch­land. Jede Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten erfor­dert eine recht­li­che Grund­la­ge, sei es eine gesetz­li­che Ver­pflich­tung, ein berech­tig­tes Inter­es­se oder eine Ein­wil­li­gung. Betriebs­ver­ein­ba­run­gen kön­nen gemäß Art. 88 DSGVO i. V. m. § 26 BDSG als spe­zi­el­le Rechts­grund­la­ge dienen.

Zweck­bin­dung und Datenminimierung

Daten dür­fen nur für fest­ge­leg­te, ein­deu­ti­ge und legi­ti­me Zwe­cke erho­ben und ver­ar­bei­tet wer­den. Die Erhe­bung muss sich auf das not­wen­di­ge Maß beschrän­ken. Mit­ar­bei­ter sind über die Daten­ver­ar­bei­tung in kla­rer und ver­ständ­li­cher Form zu infor­mie­ren. Eine Betriebs­ver­ein­ba­rung kann hier für Trans­pa­renz sor­gen, indem sie die Ver­ar­bei­tungs­zwe­cke und ‑pro­zes­se detail­liert beschreibt. Auch haben Mit­ar­bei­ter natür­lich das Recht auf Aus­kunft, Berich­ti­gung, Löschung und Ein­schrän­kung der Ver­ar­bei­tung ihrer Daten. Betriebs­ver­ein­ba­run­gen soll­ten die­se Rech­te berück­sich­ti­gen und ent­spre­chen­de Ver­fah­ren definieren.

Rol­le des Datenschutzbeauftragten

Obwohl es kei­ne aus­drück­li­che gesetz­li­che Ver­pflich­tung gibt, den Daten­schutz­be­auf­trag­ten bei der Erstel­lung einer Betriebs­ver­ein­ba­rung ein­zu­be­zie­hen, ist dies drin­gend zu emp­feh­len. Der DSB ver­fügt über das erfor­der­li­che Fach­wis­sen, um sicher­zu­stel­len, dass die daten­schutz­recht­li­chen Anfor­de­run­gen ein­ge­hal­ten werden.Die Ein­be­zie­hung des DSB bie­tet zudem fol­gen­de Vorteile:

Prä­ven­ti­ve Risi­ko­min­de­rung:
Der DSB kann poten­zi­el­le Daten­schutz­ver­stö­ße iden­ti­fi­zie­ren und vermeiden.

Recht­li­che Bera­tung:
Der DSB sorgt dafür, dass die Betriebs­ver­ein­ba­rung im Ein­klang mit der DSGVO und dem BDSG steht.

Ver­trau­ens­bil­dung:
Die Mit­wir­kung des DSB signa­li­siert den Mit­ar­bei­tern, dass Daten­schutz ernst genom­men wird, und trägt zur Stär­kung des Ver­trau­ens bei.

Pra­xis­emp­feh­lun­gen

Frü­he Ein­bin­dung des Daten­schutz­be­auf­trag­ten:
Bin­den Sie den DSB bereits in der Pla­nungs­pha­se ein, um daten­schutz­recht­li­che Fra­gen von Anfang an zu klären.

Zusam­men­ar­beit mit dem Betriebs­rat:
Der Betriebs­rat hat gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG ein Mit­be­stim­mungs­recht, wenn es um die Ein­füh­rung von tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen geht, die dazu geeig­net sind, das Ver­hal­ten oder die Leis­tung der Mit­ar­bei­ter zu über­wa­chen. Gemein­sam mit dem DSB kann der Betriebs­rat die Inter­es­sen der Mit­ar­bei­ter bes­ser vertreten.

Rege­lung zen­tra­ler Daten­schutz­the­men:
Eine Betriebs­ver­ein­ba­rung soll­te fol­gen­de Punk­te klar regeln:

  • Zweck und Umfang der Datenverarbeitung
  • Ver­ant­wort­lich­kei­ten und Zuständigkeiten
  • Umgang mit sen­si­blen Daten
  • Auf­be­wah­rungs­fris­ten und Löschkonzepte
  • Ver­fah­ren zur Wah­rung der Betroffenenrechte

Regel­mä­ßi­ge Über­prü­fung und Anpas­sung:
Daten­schutz­recht­li­che Anfor­de­run­gen ändern sich. Daher soll­ten Betriebs­ver­ein­ba­run­gen regel­mä­ßig über­prüft und bei Bedarf aktua­li­siert werden.

Fazit

Betriebs­ver­ein­ba­run­gen, die daten­schutz­recht­li­che Aspek­te berüh­ren, soll­te stets die Anfor­de­run­gen der DSGVO und des BDSG beach­ten. Die Ein­be­zie­hung des Daten­schutz­be­auf­trag­ten ist dabei ein wich­ti­ger Schritt, um Rechts­kon­for­mi­tät und Akzep­tanz sicher­zu­stel­len. Arbeit­ge­ber und Betriebs­rat pro­fi­tie­ren glei­cher­ma­ßen von einer frü­hen und umfas­sen­den Zusam­men­ar­beit mit dem DSB, da so Risi­ken mini­miert und Ver­trau­en geschaf­fen wer­den. Durch eine trans­pa­ren­te und rechts­si­che­re Aus­ge­stal­tung der Betriebs­ver­ein­ba­rung kön­nen daten­schutz­recht­li­che Her­aus­for­de­run­gen erfolg­reich gemeis­tert werden.

Also las­sen Sie sich gut beraten.

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